Das Projekt – wiederverwenden, aufstocken, beleben
Der markante Bürokomplex am Aeschenplatz 6 stammt aus den 1980er Jahren. Nun wird er zu einem lebendigen Anziehungspunkt für das Quartier und die Stadt. 70% des um- und ausgebauten Gebäudes ist für neuen Wohnraum vorgesehen, 30% bietet vielfältigen Nutzungen von Gewerbe und Büros Platz. Dazu kommen grosszügige Frei- und Grünflächen, die für die Bevölkerung zugänglich werden.
Der «Bürokoloss»
Das Gebäude am Aeschenplatz 6 wurde 1988 als Sitz des Schweizerischen Bankvereins erbaut, der später in der UBS aufging. Die Bank nutzte es bis Mitte 2022. Mitte 2021 erwarb die Seraina Investment Foundation das Objekt.
Wuchtig und verschlossen wirkt der 150 Meter lange Bürokomplex mit den prägenden Doppelsäulen, vor dem der «Hammering Man» steht. Bemerkenswert: Der grösste Teil des Gebäudes liegt im Untergrund und ist nicht sichtbar – wie bei einem Eisberg. Das rund zwei Fussballfelder grosse Grundstück ist fast durchgehend unterkellert.

Hinter der massiven Fassade des Bürogebäudes versteckt sich eine bauliche Meisterleistung.
Im Bankgebäude steckt raffinierte Baukunst und Technik. Eine Struktur aus mächtigen Stützen und Trägern schafft im Innern grosszügige Räume und ist so solid, dass weitere Stockwerke auf das bestehende Gebäude aufgesetzt werden können.
Ein «Geschenk» nennen Astrid Staufer und Jürg Graser, was ihnen der Bau aus den 1980er Jahren vorgibt. Sie überzeugten mit ihrer klaren und einfachen Idee. Im Architekturwettbewerb schlugen sie als einzige vor, das ganze Bürogebäude zu erhalten. Ihre grössten Eingriffe: Zum einen stocken sie das Gebäude um 3 Geschosse auf, in denen Wohnungen entstehen. Mit acht Stockwerken bleibt der Bau bei einer moderaten Höhe von 30 Metern und wird nicht zu einem Hochhaus.
Zum anderen schaffen Staufer und Graser einen abgesenkten Gartenhof mit viel Grün, indem sie eine Decke des ersten Untergeschosses entfernen. Um diesen Hof entstehen weitere Räume mit Tageslicht, vor allem für Atelierwohnungen. Ein neuer, niedrigerer Gebäudeteil mit Reihenhäusern bildet den Abschluss gegen die Gartenstrasse.
Auf den Abbruch und einen Neubau zu verzichten, spart enorme Menge Beton ein – und damit auch CO₂. Dies macht aus dem Projekt einen Leuchtturm für klimafreundliches Bauen.
Mit Re-use «das Haus glücklich machen»
«Das bestehende Gebäude weiterzubauen, ist keine Bürde, sondern eine ökologische und ästhetische Chance.»
Astrid Staufer, Staufer & Hasler Architekten

Die Wohnungen entstehen in den neuen Geschossen auf dem bestehenden Gebäude und in den Flügeln auf der ruhigen Rückseite.

Auf der Seite Aeschenplatz wird es weiterhin Raum für Büros und Dienstleistungen geben.

Ins Erdgeschoss kommen kleinere Geschäfte, Take-aways, Cafés oder Bars, ein Restaurant und Raum für Kultur.

Auf der Rückseite des bestehenden Gebäudes entstehen Mietwohnungen für unterschiedliche Bedürfnisse, ein Drittel davon preisgünstig.

Gut 40 Prozent der neuen Wohnungen werden im Stockwerkeigentum angeboten. Sie liegen in den neuen Gebäudeteilen.

Blick von der Gartenstrasse. Der sogenannte «Schweif» mit Townhouses und einem Durchblick in den Gartenhof wird neu gebaut. Visualisierung: Studio Blomen

Eine Besonderheit des Baus am Aeschenplatz 6: Über die Hälfte der gesamten Gebäudefläche liegt im Untergrund.
Treffen wir uns unter den Palmen?
Das einzigartige verglaste Atrium wird zu einem prächtigen Haupteingang. Das Architekturteam der Arbeitsgemeinschaft Staufer & Hasler Architekten und Graser Troxler Architekten interpretieren es zu einem Palmenhaus um, mit Pflanzen bis hoch unter die Decke. Hier kreuzen sich die Wege aller, die das Gebäude nutzen: Bewohnerinnen und Bewohner, Beschäftigte der Büros, Gäste.
Weitere Orte der Begegnung sind die Co-Working-Spaces und das «Forum» mit Tribüne auf dem Dach der Garagenzufahrt, wo kulturelle Aktivitäten und Veranstaltungen stattfinden können.

Das Palmenhaus in Wien, Inspirationsquelle für die Gestaltung des Glasfoyers.
Mitten in der Stadt. Im Quartier zu Hause.
Am Aeschenplatz 6 entsteht hauptsächlich neuer Wohnraum für rund 380 Personen. Grosse Veränderungen bringen die Nutzungen im Erdgeschoss und in den Untergeschossen. Sie werden den Aeschenplatz 6 zu einem Ort mit Ausstrahlung machen und mit attraktiven Angeboten das Quartier und die Stadt bereichern. Hier geht’s zu einer kurzen Geschichte des Aeschenplatzes.
200 Wohnungen für unterschiedliche Bedürfnisse
Vielfältige Wohnformen, vom kleineren Studio für Einzelpersonen und Paare bis zur 5,5-Zimmer-Familienwohnung, werden den Bedürfnissen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen und aller Generationen gerecht. An der Gartenstrasse kommen «Townhouses» (Reihen-Einfamilienhäuser) zu stehen. Gemäss dem heutigen Stand der Planung werden rund 60% der Wohnungen zur Miete und 40% im Stockwerkeigentum angeboten. Ein Drittel aller Wohnungen wird preisgünstig sein.
Über dem Erdgeschoss auf der Seite Aeschenplatz wird es weiterhin Räume für Büros, Gewerbe und Dienstleistungen geben. Hier sind Wohnungen nicht sinnvoll, da der Verkehrslärm die zulässigen Grenzwerte überschreitet.
Falls Sie sich für eine Wohnung am Aeschenplatz 6 interessieren: Konkrete Angaben zum Wohnungsangebot können wir frühestens 2028 machen. Abonnieren Sie unseren Newsletter und erfahren Sie als erste von Neuigkeiten.
Vielfältige Angebote fürs Quartier und die ganze Stadt
Das Nutzungskonzept skizziert, welche Angebote am Aeschenplatz auf Anklang stossen könnten und für das Quartier und die Stadt wertvoll wären. Denn wo eine Nachfrage vorhanden ist, wird auch ein wirtschaftlicher Betrieb für die Anbieter möglich.
Die urbane, verkehrsreiche «Stadtseite» zum Aeschenplatz hin wird tagsüber und abends lebhaft. Hier ist eine Mischung aus kleineren Take-Away-Lokalen, Cafés oder Bars und einem Restaurant denkbar. Ein solches Gastronomie-Angebot würde den Aeschenplatz aufwerten und könnte mittags von Mitarbeitenden der Büros im Haus und in der unmittelbaren Umgebung genutzt werden. Innovative Lokale könnten abends auch Kundschaft aus anderen Stadtteilen anziehen.

Die Ideen für neue Angebote im Erdgeschoss bringen Farbe an den Aeschenplatz.
In den vier Untergeschossen stehen 7’000 m² Nutzfläche zur Verfügung. Sie könnten Platz für Freizeit-, Sport- oder Spielmöglichkeiten bieten. Denkbar ist eine kombinierte Spiel- und Kletterhalle, die tagsüber von Kindern und ihren Eltern besucht werden, abends von jungen und junggebliebenen Erwachsenen. Ein Fitnesscenter wäre eine geeignete Ergänzung.
Möglich sind auch ein Studiokino oder ein Veranstaltungssaal sowie ein Lebensmittelmarkt. Dieser würde die Versorgung des Quartiers und der Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses verbessern.
Einladung zum Verweilen
Ein neuer Durchgang schafft eine öffentliche Verbindung zur «Rückseite» des Gebäudes und macht das Areal durchlässig. Sitzgelegenheiten unter Bäumen laden tagsüber zum Verweilen ein. An der Ecke zur Gartenstrasse könnte rund um ein Café, einen Spielplatz und eine Kita ein Treffpunkt für Familien mit Kindern und für die Quartierbevölkerung entstehen. Hier befinden sich auch die Eingänge zu den Angeboten im Untergeschoss. Abends ist es auf dieser Seite ruhig.

Während die Seite zum Aeschenplatz belebt ist, bietet die «Rückseite» des Gebäudes auch ruhigere Sitzgelegenheiten.
Welche Nutzungen sich für das Erd- und die Untergeschosse eignen könnten, wurde in einem partizipativen Prozess mit einem Begleitgremium und der Bevölkerung erörtert.
Bis zum Beginn der Bauarbeiten stehen die ehemaligen Büroräume für Zwischennutzungen zur Verfügung. Auch Parkplätze können gemietet werden. Mehr Infos auf OH!FFICE
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